Vulkanausbrüche in Mittel- und Südamerika
Beim Ausbruch des Vulkans Pacaya in Guatemala ist ein Fernsehreporter ums Leben gekommen. Der zuvor gemeldete Tod zweier weiterer Menschen wurde zunächst nicht bestätigt. In Ekuador spuckt derweil ein weiterer Vulkan Feuer und Asche.
Präsident Álvaro Colom verhängte den Ausnahmezustand in den Provinzen Guatamala, Escuintla und Sacatépequez. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Auch Guatemala-Stadt, wo rund drei Millionen Menschen leben, war von den Folgen betroffen. Dort löste Asche- und Sand-Regen am Freitag ein Verkehrschaos aus. Der Flughafen wurde geschlossen.
Der Fernsehreporter Aníbal Archila war mit seinem Team im Gebiet des Vulkanes unterwegs, um über das Naturereignis zu berichten. Er wurde in der Nacht zu Freitag von Steinbrocken erschlagen.
In San José Calderas und San Francisco und anderen Ortschaften durchschlugen Steinbrocken die Dächer von Hütten. In Panik seien die Menschen davongerannt, berichtete die Zeitung „La Prensa“. Auch die Dörfer El Rodeo und El Patrocinio in bis zu fünf Kilometer Entfernung seien betroffen. Mehrere Einwohner würden vermisst, darunter Kinder.
Wie das Seismologische Institut des mittelamerikanischen Landes (Insivumeh) mitteilte, schleudert der Vulkan seit Donnerstagabend Asche mehr als 1500 Meter in die Höhe. Rund 1800 Einwohner wurden aus gefährdeten Ortschaften in Vulkan-Nähe in Sicherheit gebracht.
Der 2500 Meter hohe Pacaya ist einer der aktivsten Vulkane in Mittelamerika. Er liegt rund 25 Kilometer südlich von Guatemala- Stadt. Zuletzt musste im Jahr 2000 der Hauptstadtflughafen wegen eines Ausbruchs gesperrt werden.
Kurz nach dem Ausbruch des Pacaya hat auch ein Vulkan in Ekuador Feuer und Asche gespuckt. Der 5010 Meter hohe Tungurahua sei am Freitagmorgen von einer heftigen Explosion erschüttert worden, teilte das geophysische Institut in der Hauptstadt Quito mit. Über dem Vulkan, etwa 130 Kilometer südlich von Quito, stand demnach eine sieben Kilometer hohe Asche- und Rauch-Säule. Es trete auch Lava aus.
Die Behörden ordneten vorsorglich die Räumung von zwei Ortschaften an. Der Tungurahua ist nach längerer Ruhe seit 1999 wieder aktiv. (dpa)
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